Ernährung
Der Mensch deckt seinen Bedarf an Cholesterin vorwiegend durch die körpereigene Produktion, nur ein Teil wird über das Essen aufgenommen. Obwohl also die Nahrung nur einen kleinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat, kann die Therapie durch eine gesunde Ernährung unterstützt werden. Wichtig ist insbesondere die Qualität der einzelnen Nährstoffe.
Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflussen.1,2 Das trifft auch für Menschen mit erhöhtem LDL-Cholesterin (LDL-C) zu. Die Umstellung der Ernährung ist zwar für viele Patienten nicht ausreichend, aber der Verzehr bestimmter Lebensmittel kann eine Behandlung mit Medikamenten wirksam unterstützen und möglicherweise den Tablettenbedarf verringern.
Bei einer Therapie zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte wird heute nicht mehr dazu geraten, komplett auf die Cholesterinaufnahme zu verzichten. Vielmehr wird empfohlen, alle Nährstoffen in einem ausgewogenen Verhältnis zu sich zu nehmen und dabei auf die Qualität sowie auf die verzehrte Menge zu achten. Dies gilt besonders für die Aufnahme von Fett.
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Fettsäure ist nicht gleich Fettsäure
Ungesättigte Fettsäuren sollten gegenüber gesättigten Fettsäuren bevorzugt werden.3 Gesättigte Fettsäuren sind hauptsächlich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs, d.h. in Speck, Fleisch, Wurstwaren, Milch, und Milchprodukten – wie Butter, Sahne und Käse – sowie in der Haut von Geflügel enthalten. Ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren kann den LDL-C-Spiegel im Blut erhöhen4, denn gesättigte Fettsäuren sind reich an Cholesterin, dies gilt beispielsweise für Eigelb, Innereien und Meeresfrüchte.
Ungesättigte Fettsäuren, wie sie in pflanzlichen Ölen, Nüssen sowie in fettreichem Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele, enthalten sind, gelten als die günstigsten Fette. Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweislich senken.4 Nicht alle ungesättigten Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen. Die essentiellen Fettsäuren müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel enthalten eine weitere Art von Fett, die bei einer cholesterinbedingten Ernährungsumstellung nur selten auf dem Speiseplan zu finden sein sollten: Gemeint sind Transfettsäuren. Sie sind natürlicherweise in Milchfett und damit auch in Milch und Milchprodukten von Wiederkäuern (z.B. Kühen, Schafen und Ziegen) zu finden sowie in Fertigprodukten wie z.B. Blätterteiggebäck und Pommes Frites. Von Transfettsäuren wird vermutet, dass sie den Blutspiegel von LDL-C ungünstig beeinflussen und so auch das Risiko für das Auftreten einer Herz- Kreislauf-Erkrankung erhöhen.5
Mit der Ernährung die Therapie unterstützen
Generell gibt es kein komplettes Verbot für bestimmte Speisen, auf die Menge kommt es an. Dabei sollte eine einseitige Ernährung vermieden werden.
Darüber hinaus ist eine vollwertige Ernährung ratsam2,6, d.h. reichlich Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Salat, Vollkornprodukte und Obst, wenig tierisches Fett aus Fleisch- und Milch(-produkten) sowie Fisch ein- bis zweimal die Woche. Unter den Vollkornprodukten sind Produkte mit reichlich Haferkleie empfehlenswert, die nachweislich das LDL-Cholesterin senkt.7
Eine Kost mit vielen Ballaststoffen bindet Gallensäuren im Darm, die dann mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Durch diesen Vorgang wird dem Körper indirekt Cholesterin entzogen, da Gallensäuren in der Leber aus Cholesterin gebildet werden. Pflanzensterole führen zur vermehrten Ausscheidung von Cholesterin und senken so das LDL-C.
Letzte Aktualisierung: 30.06.2016