Neue Wirkansätze
Statine gelten als die Standardmedikation schlechthin für Patienten, die unter erhöhtem LDL-Cholesterin (LDL-C) leiden. Doch die Medikation ist nicht für alle Personen gleichermaßen geeignet. Die Forschung setzt daher auf neue Ansätze, die unter anderem die Bedürfnisse von Hochrisikopatienten noch besser berücksichtigen.
Der Bedarf an neuen Therapien zur Senkung der Blutcholesterinwerte ist ungebrochen. Dies gilt insbesondere für Patienten, die bereits ein kardiovaskuläres Ereignis wie zum Beispiel einen Herzinfarkt hatten, aber auch für Patienten mit einer Familiären Hypercholesterinämie oder einer Statin-Unverträglichkeit. Diese Gruppen erreichen mit der derzeit verfügbaren Standardmedikation ihre LDL-C-Zielwerte häufig nicht und sind auf neue Therapieansätze besonders angewiesen.
PCSK9-Inhibitoren als neue Therapieoption für Hochrisikopatienten
Das sogenannte Proprotein Convertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9) ist ein körpereigenes Enzym, welches den Abbau von LDL-Rezeptoren auf der Leberoberfläche fördert. So kann weniger LDL-C aus dem Blut aufgenommen und gebunden werden und der LDL-C-Wert im Blut steigt.
Die Hemmung von PCSK9 führt dazu, dass mehr LDL-Rezeptoren zur Verfügung stehen, die LDL-C binden und in die Leberzellen aufnehmen, der LDL-C-Wert sinkt. Die medizinische Forschung entwickelt derzeit spezielle Wirkstoffe, sogenannte monoklonale Antikörper, die PCSK9 abfangen (PSCK9-Hemmer) und so dessen Wirkung am LDL-Rezeptor unterbinden.
Dieser therapeutische Ansatz soll vor allem Personen aus den Hochrisikogruppen die trotz Standardmedikation ihre LDL-C-Zielwerte häufig nicht erreichen, eine neue Möglichkeit bieten, ihre LDL-C-Werte effektiver zu senken und so ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Oder aus als Alternative bei einer Statinunverträglichket. Die Anwendung ist einfach. Sie erfolgt mittels einem Autoinjektor subkutan (unter die Haut), alle 2 Wochen.
Letzte Aktualisierung: 30.06.2016