Cholesterinwerte messen und gesunde Zielwerte festlegen
Sowohl LDL-Cholesterin (LDL-C) als auch weitere Risikofaktoren erhöhen die Gefahr für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Je größer die Anzahl solcher Risikofaktoren, desto niedriger sollte der Zielbereich sein, in den die LDL-C-Werte gesenkt werden müssen. Ein detailliertes Blutbild, welches beim Hausarzt angefertigt werden kann, gibt Auskunft über die Höhe des Cholesterins.
Um eine optimale Therapie festlegen zu können, ist es notwendig, die Ausgangswerte des Cholesterins zu bestimmen. Die Höhe des LDL-C-Wertes ist besonders wichtig, denn diese ist mitentscheidend für die Dosierung der Medikamente und wie weit der LDL-C-Wert gesenkt werden muss. Während einer Therapie gilt es, den LDL-C-Wert regelmäßig zu kontrollieren, um festzustellen, ob das Behandlungsziel erreicht wurde oder die Behandlung nochmals angepasst werden muss.
Niedrige Zielwerte bei hohem Herz-Kreislauf-Risiko
Die wissenschaftliche Forschung im Bereich des Cholesterins hat gezeigt, dass zwischen dem LDL-C und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein direkter Zusammenhang besteht: Je höher die LDL-C-Werte im Blut, desto größer die die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.1
Zur Festlegung des Zielwertes muss man weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Alter, Geschlecht, Rauchverhalten, systolischer Blutdruck und Gesamtcholesterin) miteinbeziehen, man spricht vom Herz-Kreislauf-Gesamtrisiko.
Je höher das Herz-Kreislauf-Gesamtrisiko, desto niedriger die Zielwerte für LDL-C2:
Wer zählt zu den Hochrisikopatienten?
Menschen, die innerhalb des letzten Jahres an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. einen Herzinfarkt) gelitten haben, gelten als besonders gefährdet, erneut daran zu erkranken. Auch bei familiärer Vorbelastung – die nicht immer sofort erkannt wird – können bereits sehr früh stark erhöhte LDL-C-Werte im Blut nachgewiesen werden. Infolgedessen entwickelt sich Arteriosklerose oft schon in jungen Jahren. Daher haben die Betroffenen einer Familiären Hypercholesterinämie ein besonders hohes Risiko, frühzeitig Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Zudem gibt es Patienten, die eine Einnahme von Statinen (Standardmedikamente zur Cholesterinsenkung) nicht oder nicht in ausreichender Dosis vertragen. Patienten mit einer solchen Unverträglichkeit, die gleichzeitig eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben oder früher hatten, sollten andere cholesterinsenkende Medikamente einnehmen. Im Vergleich zu Statinen senken diese Medikamente das LDL-C jedoch in geringerem Maß und viele dieser Patienten erreichen ihre LDL-C-Zielwerte deshalb nicht. Daher ist die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch bei diesen Patienten besonders groß.
Letzte Aktualisierung: 30.06.2016